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Der alte Mann

und das Mehr


12. Juli 2025

Was gibt’s Besseres als einen Tag am Meer? Richtig: einen Tag am Meer, während man barfuß im Sand wühlt, die Sonne auf die Nase knallt, der Wind einem die Frisur ruiniert und man dabei einen Cocktail schlürft, der so lecker ist, dass er fast schon verboten sein sollte.
  • Text | Fotos:
    Ronald Grimminger

Klingt nach Urlaub? Ist es auch! Und weil ich so gut gelaunt war, packte ich meine Familie ins großräumige Kfz und düste von Frankfurt in die Wüste – äh ... nach Zandvoort, dem sandigen Paradies für Rennfahrer und Sandkastenkönige. Ich bin ja schon ein bisschen erfahrener im Trackday-Geschäft, aber die lange Anreise? Das war bisher immer so eine Sache. Doch dieses Mal gab’s einen Doppeltermin – also doppelt so viel Spaß, doppelt so viele Kurven, doppelt so viel ... Stau. Ja, richtig gelesen: Stau. Zum Glück gab’s die Chance auf einen charmanten Kaffeestopp in Köln bei Andrea und Rolf – die wahren Helden der Autobahn. Danke nochmal für die Rettung in letzter Sekunde!

Endlich angekommen, war das Wetter so schön, dass sogar die Wolken neidisch wurden. Alles wieder gut – der Sand, die Sonne, die Laune. Da der Trackday erst am Samstag stattfand, nutzten wir die Zeit, um ein bisschen Urlaub zu machen. Ein Trip nach Amsterdam und viel Zeit am Strand – das war der Plan. Auch wenn die Temperaturen etwas weniger sommerlich waren als am Anreisetag.

Am Samstag sollte es dann richtig losgehen: der erste Tag auf der Rennstrecke! Das erste Mal in Zandvoort – und ich fühlte mich wie ein Kind im Süßwarenladen. Die Einführungsrunden waren wie ein Blind-Date mit der Strecke: spannend und neu – und ich wusste, dass ich mich sofort verlieben würde. Und ja, Zandvoort ist jetzt offiziell mein neuer Lieblingsort – nach Spa-Francorchamps und meinem Sofa natürlich.

Schon in den ersten Runden war klar: Hier ist alles anders. Die Strecke ist wie eine Achterbahn, nur ohne die Übelkeit – und das ist ein echtes Plus! Das Gripniveau? So hoch, dass meine Goodyear SuperSport RS vermutlich schon beim Anblick der Strecke in Tränen ausbrechen würden. Und ich? Ich trug stolz das rote „L“ auf dem Auto – für „Lernender“, nicht für „Lumbesäckel“ (obwohl beides passt).

Mittags gab’s Fisch vom Feinsten – direkt an der Strecke, zu Fuß erreichbar. Das ist praktisch, wenn man nach einem Rundenmarathon Hunger bekommt und nicht erst eine Schatzsuche im Hotel starten will. Im Laufe des Tages lernte ich die Strecke immer besser kennen. Auch Markus W. investierte etwas Zeit und fuhr in seinem rot-goldenen RS ein paar Runden vor mir, um mir seine Linie zu zeigen. Danke dafür!

Die Strecke hat einige Ecken, die sehr knifflig sind – aber genau das macht den Spaß aus! Man muss experimentieren, probieren, scheitern und wieder aufstehen – so wie im Leben, nur mit mehr Gummi und weniger Tränen. Das Fahrerfeld? Absolut entspannt. Wahrscheinlich, weil alle im Urlaubsmodus sind und sich denken: „Hauptsache, wir kommen alle heil und rechtzeitig zum Strand. Und zu den Cocktails.“

Und was macht man nach einem Tag voller Spaß? Reifen wechseln! Zum Glück hatte ich bei Boes Motorsport vorgesorgt – die sind so zuverlässig, dass ich fast schon denke, sie lesen meine Gedanken. Schneller Service, freundliche Gesichter – was will man mehr? Man nimmt das als Pistenclub-Fahrer schon „for granted“, aber das ist ein wirklich bequemer und exklusiver Service, den andere Anbieter nicht unbedingt im Repertoire haben. Und das auch noch zu vernünftigen Preisen!

Nach einem Tag voller Adrenalin, Kurven und Gummiabrieb gönnten wir uns abends eine wohlverdiente Belohnung im Fischrestaurant im Ort. Denn was gibt es Besseres, als sich nach einem langen Tag auf der Rennstrecke mit frischem Fisch und einem Glas Wein zu verwöhnen? Genau: nichts!

Am nächsten Morgen stand nur noch der Vormittag auf dem Plan – die letzte Chance, das Gelernte zu festigen und noch ein bisschen mehr Spaß zu haben. Das Wetter war wieder perfekt: Sonne, keine Wolke in Sicht, und Mensch wie Maschine wurden so wenig beansprucht, dass man fast neinen könnte, wir hätten den Tag im Spa verbracht.

Doch wie das Leben so spielt – wenn es am schönsten ist, naht der Abschied. Also winkten wir leise zum Abschied, verdrückten eine kleine Träne (okay, vielleicht auch eine große) und machten uns auf den Heimweg. Kein Grund zur Sorge: Jetzt kommt ja erstmal der Sommer! Und ich bin mir sicher, dass ich dann wieder nach Zandvoort kommen werde – denn: mehr Spaß, mehr Kurven, mehr Meer, mehr alles!

  • Aktuelle Termine

Trackday Circuit Zandvoort
Sonntag, 05.10.2025 09:00
Preis: ab 590€
  • Ronald Grimminger
    Autor

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