Nomen est omen?
Wie die Kurven am Bilster Berg ihre recht ungewöhnlichen Namen gefunden haben
28. Juni 2024 | Pistenclub-News
Die Kurven von Rennstrecken sind häufig nach berühmten Rennfahrern oder der Gegend benannt. Blanchimont, Rascasse oder Schumacher-S sind auch über den Motorsport hinaus ein Begriff. Am Bilster Berg ist das etwas anders. Die Namen spiegeln die Geschichte des alten Militärgeländes wider.
Warst du schon mal auf einer Rennstrecke unterwegs? Dann weißt du, dass die meisten Kurven einen Namen haben. Oft nach der Gegend oder einem berühmten Rennfahrer benannt, sind Kurven wie Blanchimont, Rascasse, Müllenbachschleife oder Schumacher-S auch über den Motorsport hinaus ein Begriff. Am Bilster Berg ist das etwas anders. Die Namen seiner Kurven spiegeln Geschichte wider, vor allem die eines alten Militärgeländes.
- Kugelkopf
- Da es sich beim Bilster Berg um ein ehemaliges englisches Munitionsdepot handelt und die erste Kurve einem Kugelkopf gleicht, heißt sie genau so.
- Fledermaushügel
- Fledermäuse leben viele auf dem Bilster Berg. In diesem Bereich befindet sich unter anderem ein Fledermaushügel, der zur Überwinterung dient.
- Pumpenhaus
- Der Bilster Berg besitzt eine eigene Wasserquelle. Über das Pumpenhaus wird das Wasser über das ganze Gelände und in die Ringlöschwasserleitung gepumpt.
- Munitionsfeld
- Der Name des langen Streckenabschnitts soll die ehemalige Nutzung des Geländes als Munitionsdepot, das die britische Rheinarmee hier bis 1993 betrieb, verdeutlichen.
- Jägerbuche
- An dieser Strecke stehen viele alte Buchen und ursprünglich auch mal ein Hochsitz.
- Driburger Lichtung
- Als Hommage an die Stadt Bad Driburg, zu welcher der Bilster Berg gehört, wurde diese Kurve nach ihr benannt.
- Hermannschneise
- Der Abschnitt wurde dem Streckenarchitekten Hermann Tilke gewidmet...
- Sauwechsel
- ...der bei seinem ersten Besuch auf dem Bilster Berg genau an dieser Stelle auf eine Horde Wildschweine traf.
- Telegrafenbogen
- Unweit dieser Streckenkurve steht bis heute die Telegrafenstation Oeynhausen, die als optische Telegrafenlinie in den Jahren 1833 bis 1849 Berlin und Koblenz nachrichtentechnisch verband.
- Kommandantur
- Einst Standort der Kommandozentrale der Engländer, jetzt die des Bilster Bergs: Hier ist das moderne Verwaltungsgebäude und Herz des Bilster Bergs platziert.
- Mausefalle
- Angelehnt an die legendäre Skirennstrecke „Streif“ in Kitzbühel, gibt es auf dem Bilster Berg ebenfalls die Mausefalle, den wohl tückischsten Streckenabschnitt mit dem größten Gefälle von 26 Prozent und der größten Kompression.
- Steilwand
- Nach der Mausefalle mit 26 Prozent Gefälle steht man regelrecht vor einer Steilwand mit 21 Prozent Höhenanstieg.
- Bilster Kuppe
- Oben angekommen, erklimmt man die Bilster Kuppe. Der Kurvenname beschreibt die visuelle Unüberwindbarkeit.
- Hochsitz
- Hier stand während der Projektentwicklungsphase der Anlage ein fünf Meter hoher Aussichtsturm, der einen überragenden Blick über das Gelände bot.
- Clubhaus-S
- Die S-Kurve schlängelt sich am modernen Clubhaus des Bilster Bergs vorbei.
- Pömbser Höhe
- Hier findet sich die längste Gerade der Strecke, unweit des Dorfs Pömbsen.
- Mutkurve
- Diese beeindruckende, nicht einsehbare Kurve mit leichtem Gefälle und Rechtsabfall verlangt jedem Fahrer Mut ab.
- Nieheimer Senke
- Die Senke ist der tiefste Punkt der Strecke und zeigt in Richtung der Stadt Nieheim.
- Hügelgrab
- An dieser Stelle werden fünf bis sieben Hügelgräber aus vergangenen Zeiten vermutet; der Bereich ist entsprechend geschützt.
- Oeynhausen-Kehre
- Die letzte Schleife der Strecke zeigt in Richtung des benachbarten Ortes Oeynhausen.
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